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Fulufjället Nationalpark
Der Nationalpark Fulufjället wurde erst 2002 gegründet und liegt in der Gemeinde Älvdalen in der Provinz Dalarna. Als Highlight befindet sich dort Schwedens höchster Wasserfall Njupeskär mit 125 m Talhöhe. Diesen kann man auf zwei verschiedenen Wanderungen erreichen. Ein Teil einer Wanderung ist sogar für Rollstuhlfahrer geeignet, dieser Streckenabschnitt führt über neu angelegte Holzbohlen. Die Wanderung über den größten Wasserfall Schwedens führt anspruchsvoll berghoch und über Geröllfelder.
Im Winter ist der Wasserfall komplett eingefroren, dann ist das Eisklettern dort sehr populär.
Einzigartig ist im Nationalpark der älteste Baum der Welt “der alte Tjikko”. Die “gemeine Fichte” ist etwa 9550 Jahre alt.
Fakten zur Wasserfall-Runde (Fallet-Runt)
- Länge: ca. 5,5 km – 6,5 km je nach Variante
- Dauer: ca. 2,5 – 3 Stunden mit Hunden
- Höhenunterschied: ca. 255 m
- Beste Zeit: Juni – September
- Schwierigkeitsgrad: rot; anspruchsvoll: steiler Anstieg, felsiges Gelände, definitiv nur für geübte Wanderer und sportliche, mittelgroße Hunde, Trittsicherheit und festes Schuhwerk sind zwingend erforderlich!
Start der Wanderung
Wir starten die recht anspruchsvolle Wanderung gegen den frühen Nachmittag. Vormittags hat es leider geregnet. Wir wollten abwarten bis sich das Wetter aufgeklart hat, denn gerade im Fjell sollte man nur bei klarem Wetter loswandern. Trotzdem kann es bei strahlendem Sonnenschein fünf Minuten später richtig schütten.
Die Anfahrt zum Nationalpark geht sportlich mit ein paar Kurven ordentlich berghoch. Oben angekommen erwartet die Besucher ein recht geräumiger Wanderparkplatz, wo es ohne Probleme genug Stellfläche für Wohnmobile gibt. Zumindest außerhalb der Hochsaison im September. Das Übernachten mit Wohnmobilen ist hier verboten. An der Straße weiter unten gibt es einen Campingplatz, den wir bisher noch nicht ausprobiert haben. Wir haben auf dem “Sörälven Fiske Camping” in Idre übernachtet.
Am Eingang des Nationalpark befindet sich das “Naturum”, ein Ausstellungsgebäude über die hiesige Tier-und Pflanzenwelt. Des Weiteren gibt es ein kleines Restaurant (super leckere Burger! Yummi!) mit angeschlossenem Mini-Souvenirladen und öffentliche Toiletten.
Ab hier beginnen auch die zahlreichen Wanderungen, ob es direkt auf einfachem Weg zum Wasserfall “Njupeskär” geht oder eine längere Tour durch das Fjell ansteht. Wir haben uns für die “Wasserfall-Runde” (Fallet-Runt) entschieden.
Wanderung
Orange ist die Farbe unserer Wanderung. Wir beginnen die Strecke am Eingang des Nationalparks, der Weg führt links ab in kleines Wäldchen mit naturbelassenen Boden. Es geht weiter berghoch und fühlt sich an wie ein kleiner Aufstieg in alpinem Gelände. Schnell werden die Bäumen kleiner und wir sind bereits oberhalb der Baumspitzen angekommen. Von dort haben wir einen fantastischen Ausblick über die weiten Wälder Schwedens!
Oben angekommen führt uns der Weg mit den orangen Punkten erst weiter geradeaus. Von weitem können wir die die Seen “Storrörsjön” und “Lissrörsjön” sehen, ebenfalls stehen hier ein paar kleine Hütten, die vermutlich für Übernachtungen geeignet sind.
Die Tour biegt nach rechts ab und das Wetter zieht sich zu. Kurz überlegen wir doch wieder umzudrehen, um nicht vom Regen überrascht zu werden. Doch am Ende des Horizonts können wir Auflockerungen am Himmel entdecken, daher entschließen wir uns, weiter zu laufen.
Die Strecke führt weiter über Stock und Stein. Hin und wieder zweifeln wir, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind, denn wir haben seit längerer Zeit keine orange Wegmarkierung mehr gesehen. Die Schweden scheinen hier ein wenig sparsam zu sein.
Geröllfelder
Kurz nach unseren Zweifeln sehen wir wieder die leuchtende Markierung und können erleichtert unseren Weg fortsetzen. Und dann sehen wir es: das erste Geröllfeld! Ist das wirklich ernst gemeint? Okay, wir testen es aus, ob es wirklich mit den Hunden begehbar ist. Und ja, es geht so gerade!
Vorsichtig laufen wir über die dicken Steine und sind froh, als wir auf der anderen Seite angekommen sind. Wir hofften, dass dies das einzige Geröllfeld gewesen sein sollte…
Der Weg bessert sich für einige Abschnitte und ist sehr naturbelassen. Wir stehen kurz vor einer Kante, Richtung Tal. Ich sage Euch: “Von hier kannste gucken…!”
Je weiter wir dem Weg folgen, desto mehr nimmt das Rauschen des Wasserfalls zu, das bestätigte uns ebenfalls, dass wir bald den Njupeskär-Wasserfall sehen werden.
Der Wasserfall von oben
Tatsächlich, es ist schon ein irres Gefühl so ein großen und mächtigen Wasserfall von oben zu betrachten. Etwas verwundert waren wir, dass der Fluss gar nicht mal so groß ist, der später zum größten Wasserfall Schwedens wird. Über diesen Fluss führt eine kleine beschauliche Brücke.
Abstieg
Langsam geht es wieder bergab und das über ordentlich dicke Steine und natürlich durften die beliebten Geröllfelder nicht fehlen.
Ich hatte gehofft, dass der Abstieg ähnlich wie der Aufstieg wird. Aber nö, Skandinavien ist immer für Überraschungen gut.
Gut, dass wir die orangen Punkte gesehen haben, sonst hätten wir es nicht geglaubt.
Ebenfalls sind wir froh darüber, dass wir solche “alpinen” Herausforderungen schon mit unseren Hunden gemeistert haben und wir alle in solchen Fällen ein eingespieltes Team sind.
“Old Tikkjo”
Nach ein paar Metern weist uns ein Schild an einer Abzweigung darauf hin, dass hier der Weg zum ältesten Baum der Welt geht, dem “Old Tikkjo”. Aufgrund der Wetterlage und der Uhrzeit haben wir uns leider dagegen entschieden, dem Baum einen Besuch abzustatten. Diese Wanderung steht noch auf unserer To-Do Liste!
Njupeskär
Wir sind heilfroh, dass wir den Abstieg geschafft haben. Der Weg führt nun wieder durch kleine Wäldchen bis wir auf den Holzbohlenweg zum Njupeskär treffen. Hier kann man die Wanderung relativ einfach fortsetzen oder abkürzen und zum Wanderparkplatz laufen. Der Holzbohlenweg ist extra von dem Nationalpark für Rollstuhlfahrer angelegt worden. Das ist eine super Sache, auch mobilitätseingeschränkten Menschen den Zugang zu einer von Schwedens attraktivsten Sehenswürdigkeiten zu ermöglichen. Hier zeigt sich wieder die Vorreiterrolle Skandinaviens! Der Holzbohlenweg führt auf dem gleichen Weg wieder zurück zum Eingang des Nationalparks.
Tipp: Wenn ihr zu späterer Stunde am Wasserfall angelangt, habt ihr gute Voraussetzungen in Ruhe Langzeitaufnahmen zu machen. Faszinierend ist dort auch die Lichtstimmung zu späterer Stunde. Es ist einfach wunderschön.
Njupeskärschleife
Am Wasserfall kann man weiter die “Njupeskärschleife” laufen. Der Wanderweg verläuft über Naturboden und durch ein Moor, in dem abgestorbene Bäume stehen. Zu späterer Stunde kann das ganz gruselig wirken. Von hier aus dauert es nicht mehr lange bis der Parkplatz erreicht wird. Entscheidet Euch doch einfach in dem Restaurant eine Kleinigkeit zu essen, um Euch für diese sensationelle Wanderung zu belohnen!
Tipps mit Hund
- Ob Du die Wanderung mit deinem Hund machen solltest, sollte gut überlegt sein, da die Überquerung der Geröllfelder sehr anspruchsvoll aus unserer Sicht ist
- der Hunde sollte eine gute Grundkondition verfügen
- Mensch und Hund sollten sehr trittsicher sein
super, diese Beschreibung macht richtig Laune auf das Fulufjäll, werden wir diese Woche noch probieren!
Dankeschön! Ich wünsche Euch ganz viel Spaß!