Gimegoults ist nicht nur ein witziger Name, der an kleine Trolle erinnert, sondern ein kleiner Canyon in der schwedischen Natur. Die nächste Stadt nahe dem Naturreservat ist Sorsele. Einen Canyon in der wilden Natur Schwedens haben wir noch nicht gesehen. Bekannt waren uns bisher die vielen Wälder, Seen und das Fjäll im Hochgebirge zur norwegischen Grenze. Dieser Canyon hat daher unsere Neugierde und Abenteuerlust geweckt.
Anfahrt Naturreservat Gimegoults
Für Wohnmobile und Gespannfahrer ist die Anfahrt zum Naturreservat Gimegoults nicht einfach. Die Tour zum Canyon gleicht einem Triathlon, nur ohne schwimmen. Wer mag kann die Möglichkeit zu schwimmen in den vielen Seen in der Umgebung nutzen.
Fahrt von Sorsele in Richtung Arvidsjaur auf der E45 entlang. Nach etwa 10 Kilometern biegt Ihr links Richtung Hede ab. Auf der Schotterstraße sind es dann noch 2,5 Kilometer bis zur nächsten Abbiegung Richtung Naturreservat.
Wir gaben die Koordinaten 65°35’16.6″N 17°45’15.7″E in unser Navigationssystem ein. Als wir auf der Schotterstraße Richtung Gimegoults ankamen, erkannten wir bereits, dass wir mit unserem großen Fahrzeug nicht in die abzubiegende Straße weiterfahren konnten. Das war unmöglich.
Die Straße zum Naturreservat ist zu schmal für große Fahrzeuge, auch für normale PKW kann die Straße je nach Wetterlage nur eingeschränkt befahrbar sein. So stellten wir den Camper seitlich an der Straße bei der Rasthütte des Sees “Södra Stenträsket” ab.
Mit den Fahrrädern geht’s weiter…
Gut, dass wir immer unsere Fahrräder mit in den Urlaub nehmen. So ging es nun mit den Rädern die restlichen 1,5 Kilometer hinab bis zu einer kleinen parkplatzähnlichen Fläche. Dort stand ein Kleinwagen. Wende- und Parkmöglichkeiten für Gespanne und Wohmobile gibt es keine.
… anschließend wird gewandert
Der Wanderweg zum Canyon Gimegoults ist ab hier beschildert und für uns ging es zu Fuß weiter. Der schmale Pfad lässt sich nicht mit Hunden am Fahrrad fahren. Denn es geht typisch schwedisch über naturbelassene Wege mit Wurzeln und Felsen. Einige Höhen und Tiefen über Felsvorsprünge müssen bewältigt werden. Diese sind aber nicht sonderlich anspruchsvoll. Aber dafür gibt es von Anfang an tolle Ausblicke auf die Schlucht, die stellenweise mit Wasser gefüllt ist. Der Wanderpfad führt an manchen Stellen nah an der Schlucht vorbei, haltet genügend Abstand.
Die kurze Wanderung von einem Kilometer durch die herrlich duftenden Kiefernwälder zum Canyon lässt sich in einer halben Stunde gut schaffen.
Gimegoults
Der Weg führt auf ein kleines Felsplateau. Eine Rasthütte und Picknickbänke stehen für eine ausgiebige Pause zur Verfügung. Hier lassen sich am besten die fantastischen Ausblicke genießen. Steile Felskanten, viel Wasser und viele besondere Pflanzen lassen sich bestaunen. Die Schlucht ist cirka 500 Meter lang und 25 Meter tief. Die geologische Geschichte von Gimegoults ist hier bildlich vorstell- und anfassbar. Natürlich dürft Ihr auch an die kleinen Gimegoults – Trolle denken…
Geschichte
Vor über 9000 Jahren war hier ein Fluss, der die Felsen zum Teil wegspülte und die Schlucht von Gimgeoults entstehen ließ. In dem 1,5 Kilometer langen Tal lassen sich an den Felswänden noch Rückstände wie Eisrillen aus der Eiszeit betrachten. Die hügelige Landschaft rundherum lässt ebenfalls Rückschlüsse auf die Eiszeit zu.
Fakten zur Wanderung Gimegoults
- Stellfläche für Wohnmobile (Gespanne schwierig): 65°35’11.7″N 17°46’36.7″E
- Entfernung von der Stellfäche zum Wanderweg: ca. 1,5 Kilometer
- Wanderweg: ca. 1 Kilometer pro Strecke
- Schwierigkeitsgrad: leicht bis mittel
- Dauer: 1 – 2 Stunden
- Beste Zeit: ganzjährig
- Festes Schuhwerk ist zu empfehlen, es kann rutschig sein.
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