Der Name “Kari Knallen” klingt sehr witzig und es lässt sich nicht sofort erraten, was genau hinter diesen Worten steckt. Ich möchte Euch gerne aufklären: der “Kari Knallen” ist ein Berggipfel im schwedischen Wandergebiet Funäsfjällen. Auf 1.050 m Höhe erwartet Euch hier eine gemütliche Berghütte oder besser gesagt eine “Waffelstuga”. Auf dieser baumlosen Ebene ist der Ausblick grandios. Der Ort Bruksvallarna und das schwedische Fjäll präsentieren sich vor Euren Füßen.

Als wir die Wanderung unternommen haben, hatten wir nicht das beste Wetter, aber trotzdem wurden wir mit einer gigantischen Aussicht belohnt.

Panoramasicht vom Kari Knallen

Die Waffelstuga ist sowohl im Sommer als auch im Winter saisonal geöffnet. Im Winter lässt sich die Hütte auch per Schnee-Scooter erreichen. Wer die Wanderung unternehmen und anschließend einkehren möchte, sollte vorab nach den Öffnungszeiten fragen, T: 0684-200 56.

Das Wandergebiet Funäsfjällen liegt in der schwedischen Provinz Jämtland und grenzt im Westen an Norwegen. Die Touristinformation in Funäsdalen arbeitet an einem tollen Wanderwegenetz. Zur Zeit gibt es schon über 30 “Goldturen”. Die Touren sind alle mit oranger Farbe markiert. Eine Übersicht über die Touren bietet die Touristinformation in Funäsdalen oder im Internet.

Fakten zur Wanderung:

  • Start und Ziel: Wanderparkplatz “Knallparkeringen” oberhalb von Rockvallen in Bruksvallarna 62°38’06.3″N 12°23’36.5″E
  • Länge: 5 km
  • Dauer: 2,5 Stunden (gleiche Strecke hin und zurück)
  • Höhenunterschied: 300 Meter
  • Markierung: orange
  • Schwierigkeitsgrad: leicht; die Tour ist für die ganze Familie geeignet, wenn man den gleichen Weg wieder hinunter läuft

Anfahrt

Die Anfahrt zum Wanderparkplatz “Knallparkeringen” ist für Wohnmobile nicht ganz einfach. Zuerst fahrt ihr durch den kleinen Ort Bruksvallarana und biegt links in Richtung  des kleinen Supermarktes “ICA nära” ab. Vor dem Markt biegt Ihr rechts ab und nehmt dann die nächste Straße “Rockvallen” auf der linken Seite.
Die Straße ist relativ eng gebaut und schlängelt sich von Bruksvallarna bereits einige Höhenmeter den Berg hinauf. Für größere Wohnmobile, die länger als 7 Meter sind, würden wir die Strecke nicht empfehlen, ebenfalls nicht für Gespanne. Der Wanderparkplatz ist relativ klein und hat ein leichtes Gefälle. Als Wohnmobilfahrer würden wir eine frühe Anreise empfehlen, um sich dann den bestmöglichen Parkplatz zu sichern.

Die Tour

Die Tour auf den Gipfel “Kari Knallen” beginnt und endet direkt am Wanderparkplatz. Am Anfang wandern wir mit unseren Hunden durch einen kleinen Birkenwald, der zunehmend immer lichter wird. Der Weg ist bereits ziemlich ausgetreten und gleicht einer deutschen Wanderautobahn. Nur leider bei schlechtem Wetter sehr matschig.

Zwischendurch müssen wir einen kleinen Bach überqueren, was sich aber als relativ problemlos darstellt. Es gibt keine Brücke, sondern nur größere Steine im Bach, die als Trittflächen dienen. Für die Hunde ist das eine super Möglichkeit wieder aufzutanken.

Der Weg führt stetig leicht bergan und schon nach kurzer Zeit sehen wir die Waffelstuga oben auf dem Gipfel. Das letzte Stück geht relativ steil berghoch, ist aber in kurzer Zeit zu meistern. 

Rauf zum Kari Knallen

Die Hütte

Wir freuen uns schon riesig auf eine heiße Tasse Tee und auf eine leckere Waffel. Das Wetter meint es heute nicht sehr gut mit uns, auf unserem Hinweg hat es die ganze Zeit über Schneeregen und Wind gegeben. Daher sind wir sehr erleichtert, als wir nach einer guten Stunde oben an der Hütte angekommen sind.

Berghütte auf dem Kari Knallen

Unterwegs stellten wir uns schon die Frage, ob wir unsere Hunde mit in die Hütte nehmen dürfen. Auch wenn es uns nichts ausmacht, bei Wind und Wetter unterwegs zu sein, essen wir doch gerne eine Waffel im Trockenen. Also hat Peter draußen vor der Hütte mit den Hunden gewartet und ich habe die Hüttenwirtin aufgesucht. Sie war sehr freundlich und erlaubte es uns direkt vorne an der Tür mit unseren Hunden zu sitzen, da das Wetter nicht sehr gemütlich sei. Normalerweise sind in der Hütte keine Hunde erlaubt. Diese müssen dann im Vorraum warten. Bei gutem Wetter möchte man wahrscheinlich lieber draußen sitzen und die Waffel bei der fantastischen Aussicht genießen.

Froh über diese Ausnahme haben wir in der Hütte Platz genommen und uns eine frische Waffel mit der berühmten Moltebeerenmarmelade bestellt. Dazu genossen wir Kaffee und Tee.

Waffeln

Die Arbeiten für die Hütte wurden bereits im Jahr 1957 begonnen und zwei Jahre später fertiggestellt. Seitdem ist es schon Tradition, in der Hütte frisch gebackene Waffel zu servieren. Die Hütte auf dem Kari Knallen wurde somit zu einem beliebten Wanderziel für Klein und Groß.

Nach der leckeren Stärkung und mit wieder trockener Kleidung geht es weiter für uns. Das Wetter hat sich gebessert und die Sonne scheint ein wenig schüchtern durch die Wolken.

Panorama-Sicht

Das ist die Gelegenheit, um erstmal den fantastischen Weitblick vom Gipfel zu genießen und einige Fotos zu machen.

Im Osten liegt das Dorf Funäsdalen mit Funäsdalsberget, im Süden erhebt sich der Berg “Storskarven” mit 1260 Metern, im Westen der Berg “Hästkläppen” und weiter am Horizont entfernt könnt Ihr den Skars-Berg mit 1594 Metern erkennen. Nördlich befindet sich aufgrund seines besonderen Profils, der vermutliche berühmteste Berg der Region, der “Mittåkläppen”.

Rückweg

Hier oben auf dem Gipfel des “Kari Knallen” bieten sich noch weitere Optionen für Wanderungen an. Je nachdem, ob Ihr den Rückweg antreten wollt oder noch eine Verlängerung der Wander-Tour machen möchtet:

  1. den gleichen Weg zurück zum Parkplatz laufen
  2. um dem zertretenen Boden vom Hinweg mehr Erholung zu bieten, wurde ein neuer Rundweg von der Hütte zum Parkplatz angelegt. Dieser verläuft rechts von der Hütte.
  3. kurze Verlängerung: Gipfelaufstieg zum Beritkläppen, der nur wenige hundert Meter von der Hütte entfernt liegt.
  4. größere Verlängerung: Rund um Kariknallen, ca. 16 km. 350 Meter Höhenunterschied. 5 1/2 Stunden. Weitere Infos bei der Touristinfo.

Wir haben uns dazu entschieden, den “neuen Rundweg” zu laufen. Dieser führt uns rechts von der Hütte an einem Berghang entlang. Es geht leicht bergab. Auch dieser Teil der Strecke ist mit Pfosten und oranger Farbe markiert. Doch das ist tückisch, denn alle Strecken der “Goldturen” haben die orange Markierung.

Entlang des Berghangs

Vor unserer Wanderung haben wir uns über die Strecke erkundigt. Für die Renaturierung des Bodens auf dem Hinweg wurde dieser Rundweg neu angelegt bzw. befand sich gerade in der Entstehung.

Falsche Richtung?

Nach relativ kurzer Zeit gab es eine kleine Kreuzung mit markierten Wanderwegen, doch leider fehlte hier die Beschilderung zu den Ortschaften. So bogen wir mit bestem Gewissen nach rechts ab. Denn wir mussten ja schließlich noch weiter bergab.

Wanderung im Fjäll

So liefen wir einige Zeit weiter über Stock und Stein und überquerten Flüsse, bis wir wieder an einem Kreuzungspunkt angelangt waren. Doch diesmal kam uns die Beschilderung ein bisschen Spanisch oder besser Schwedisch vor.

Bachüberquerung
Zurück über Scooter-Trails

Zum Glück hatten wir uns zuvor in der Touristinformation eine Fjällkarte von dem Gebiet Funäsfjäll gekauft. Diese erwies sich für den Rückweg mehr als nützlich. Mit Google und der Fjällkarte haben wir unseren derzeitigen Standort festgemacht und uns dann entschieden, dass wir der Logik nach wieder nach rechts laufen müssen, um in Richtung Bruksvallarna zu kommen. So liefen wir über die markierten Scootertrails, welche außerhalb des Winters, nur als grobe Trampelpfade in der Wiese erkennbar waren. 

Zwischendurch haben wir immer wieder einen Blick auf Google und die Karte geworfen, um uns zu vergewissern, dass wir nicht in eine vollkommen falsche Richtung laufen. 

Wegkreuzung

Doch unsere Entscheidung stellte sich als richtig heraus, denn wir kamen zum Schluss doch noch für den letzten Kilometer auf den ursprünglichen Wanderweg zurück. Gott sei Dank.

So erreichten wir dann sicher und wieder entspannt den Parkplatz nach unserem kleinen Abenteuer. 

Tipps mit Hund

  • gute Kondition
  • Trittsicherheit erforderlich (für die größeren Runden)
  • ausreichend Wasser mitnehmen
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Über mich

Sandra

Hej, ich bin ein großer Fan von Skandinavien und liebe es jedes Jahr mit meinen Hunden für mehrere Wochen durch das Nordland zu reisen. Natürlich darf die Kamera dabei auch nicht fehlen, um die Erlebnisse für Euch festzuhalten. In diesem Blog möchte ich Euch Wanderungen und Reisetipps vorstellen, die wir bereits mit unseren Hunden gemacht haben.

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